11. September bis 23. Oktober 2022
Eröffnung: Sonntag, 11. September 2022, 16 Uhr
Der Künstler Sven Piayda lädt in der kommenden Ausstellung zu einer multiästhetischen Erfahrung ein; das nicht ganz ohne Hintersinn. Er fordert nicht zur illusionistischen Suche nach der Nadel im Heuhaufen heraus – vielmehr zu einer Auseinandersetzung mit komplexeren und universelleren Fragen.
In Reaktion auf den Raum präsentiert und verwebt er dafür Fotografie und Objekte, Video unter Einbeziehung von computergenerierten Bildern und gefundenes Filmmaterial mit Sound und Musik. Seine Arbeiten sind dabei voller Querverweise auf Wissenschaft, Kunstgeschichte und Popkultur und zitieren beispielsweise die Sondenmissionen der NASA, Leonardo da Vincis Landschaften, linguistische Modelle des Schweizer Wissenschaftler Ferdinand de Saussures oder die Multiversumstheorie des amerikanischen Physikers Hugh Everretts.
So laden Animationsfilme mit Soundtrack und ein ausliegendes Memory-Spiel, das die Krux fixer Regelwerke in der Betrachtung der Dinge aufzeigt, den Besucher ein, in die Bild- und Soundwelten und künstlerischen Reflexionen über unterschiedlichste universelle Fragen einzutauchen.
Das spannende Themenspektrum im Zusammenspiel mit der medialen Vielfalt fordert jedoch vor allem zu einem gemeinsamen Nachdenken auf: Wie können Dinge betrachtet werden, deren Möglichkeiten sowohl limitiert als auch unendlich erscheinen? Das wird ohne offene und unvoreingenommene Selbstreflexion kaum zu denken sein, weshalb Piayda in seinen Arbeiten dafür eingängig, mitunter auch provokanter agiert – und das wiederum genau, könnte ein ebenso fesselnder Faktor für diese Ausstellung sein.
Sven Piayda studierte 1998 bis 2003 Gestaltungstechnik an der Universität Essen-Duisburg. 2006 begann er, frei als auch lehrend, verstärkt audiovisuell und computerbasiert zu arbeiten, wobei Fragen zur eigens verwendeten Medialität als auch generell zur Wahrnehmung immer wieder eine wichtige Rolle spielen. 2016 erhielt er den Förderpreis des Ruhrpreises für Kunst und Wissenschaft.
Finissage/ Künstlergespräch: Sonntag, 23. Oktober 2022, 16 Uhr