22.06.2025 – 25.07.2025
Eröffnung: Sonntag, 22.06.2025, 16 Uhr
Finissage mit Künstlergespräch: Freitag, 25.07.2025, ab 19.30 Uhr
Der Fotograf Peter Wieler realisierte 2020/2021 sein erstes ambitioniertes Mehrgenerationenprojekt „Väter und Söhne“, dem 2022–2024 „Mütter und Töchter“ folgte. Hierfür sprach er Menschen aus seinem persönlichen Umfeld an oder fand diese durch Tips von guten Freunden. Es entstanden Familienbilder vom Doppelbildnis bis zum Gruppenbild über vier Generationen, von bekannteren und unbekannten Menschen. Für sich und in der Gesamtschau erzählen sie viel über soziale und innerfamiliäre Rollenbilder. Beide Serien sind inzwischen in beeindruckender Buchform veröffentlicht und kommen nun erstmalig in einer Ausstellung zusammen.
Für seine künstlerisch, konzeptionell angelegten Serien entschied sich Wieler, jeweils das gleiche Setting und eine klare, sachliche Bildsprache anzuwenden. Stringenz und Nüchternheit tragen dazu bei, dass der Blick auf die Porträtierten durch nichts abgelenkt wird und in der Gesamtschau auch zu Vergleichen einlädt. In seinen Bildern spiegeln sich einzelne Charaktere, Ähnlichkeiten zwischen gemeinsam Porträtierten, aber auch Nuancen ihrer Beziehungen untereinander wider. Schließlich ist ebenso interessant, wie diese zu den Treffen kamen und sich selbstbestimmt und untereinander vor der Kamera positionierten und sich Unterschiede in den Männer- und Frauenbildern ausmachen lassen. Anfangs dirigierte Peter Wieler noch ein wenig, stellte einen Hocker zur Verfügung; Dinge, auf die der Fotograf in seiner zweiten Serie mit Frauen & Töchtern gänzlich verzichten sollte. Ein Experiment, dass so auch zu einem spannenden Lernprojekt für den gestandenen Fotografen wurde.
So ist es kein Wunder, dass das gemeinsame Projekt Peter Wieler und viele seiner Porträtierten sehr bewegt hat. Doch was macht dies mit Anderen und Außenstehenden? Es bleibt nicht einfach bei der Begegnung mit anderen Menschen, dem Blick auf diese und der Einladung zu einem vergleichenden Sehen, dass sich unvermeidlich einstellt. Vielmehr regt es auch ein Nachdenken über sich selbst und die eigenen Familienbeziehungen und -konstellationen an.