Samstag, den 23. September 2017, um 20 Uhr

Politisches auf italienische Art

Erst Villion, dann Kafka und jetzt Dario Fo.

Markus Kiefer verspricht an diesem Abend bei kunstwerden auch mit dessen „Tigergeschichte“ wieder zu begeistern.

Jemand hat den Tiger, sagt man in China, wenn er in einer schwierigen Situation, vor der alle anderen weglaufen, durchhält und Widerstand leistet.

China, zur Zeit des „LANGEN MARSCHES“ der Revolutionsarmee (1928 – 1934) unter Mao. Verletzt, von seinen Kameraden zurückgelassen, wird ein Soldat von einer Tigerin und deren Baby gefunden. Mit ihrer Hilfe erfährt er eine wundersame Rettung, kehrt zu seinen Bauern zurück und kämpft mit Unterstützung der Tiger gegen die Unterdrückung.

Das Faszinierende an Dario Fo´s Tigergeschichte ist die von Augenblick zu Augenblick sich ändernde Situation, in der sich der Soldat befindet. In einer einmaligen Mischung aus schauspielerischen und pantomimischen, ja fast artistischen Elementen entwickelt Kiefer eine ungemein dichte und spannende Atmosphäre, in der er die Geschichte vom Soldaten und der Tigerin mit ihrem Jungen vor den Augen der Zuschauer lebendig werden lässt. Durch sekundenschnellen Wechsel in Gestik, Sprachweise und Position scheinen mehrere Personen gleichzeitig auf der Bühne zu stehen. Markus Kiefer beherrscht das Fo’sche Situationstheater meisterhaft und bietet clownesken Theaterspaß gepaart mit einer rotzfrechen Erzählweise.