9. Dezember 2023 um 20 Uhr – Einlass 19 Uhr
Als Schauspieler war Markus Kiefer schon mehrfach auf unserer kunstwerden-Bühne zu Gast. 2015 machte er einen Villon-Abend, 2016 spielte er „Rotpeter“ – Ein Bericht für eine Akademie“ von Franz Kafka, 2017 überzeugte er mit der „Tigergeschichte“ von Daniel Fo und 2018 brachte er Texte des Autors Friedhelm Kändler mit. Im Jahr 2019 war er zusammen mit Klaus Poetsch musikalisch in „Legenden – Francois Villon und Hannes Wader“ zu sehen.
Auch diesmal präsentiert der Ausnahme-Schauspieler sein herausragendes spielerisches Können und schlüpft in die vielen Rollen der literarischen Vorlage.
Wer dem Titel nach ein Krippenspiel erwartet, merkt sehr schnell, dass er am falschen Platz ist. Dario Fo, italienischer Theaterautor, erzählt in seiner bissig satirischen, jedoch keinesfalls blasphemischen Komödie die Kindheitsgeschichte Jesu, die an grotesker Ironie und beißendem Witz kaum zu überbieten ist.
Der Schauspieler Markus Kiefer schlüpft in der ganz und gar nicht heiligen Inszenierung nahtlos in die vielen Rollen der literarischen Vorlage und bietet seinen Zuschauern einen wahren Augen – und Ohrenschmaus.
Zum Inhalt: Nach dem Besuch der Drei Könige und der Flucht nach Ägypten gehen Maria und Josef auf Arbeitsuche. Das Jesuskind sucht auf der Straße Kontakt zu den anderen Kindern. Diese beachten es aber nicht, sondern behandeln es als Gastarbeiterkind, als Emigranten. Jesus versucht die Ablehnung der anderen Kinder zu überwinden; er denkt sich etwas aus. Kurz entschlossen beschließt er, ein Wunder zu vollbringen. Das Wunder jedoch – ein absurdes, fantastisches Spiel – wird vom Sohn des Statthalters zerstört. Darauf reagiert der kleine Jesus sehr heftig: er vollbringt sein zweites Wunder…
Markus Kiefer braucht nichts als sich selbst, um alles darstellen zu können, was in der schrillen Geschichte vorkommt – seine Mimik mit ihren eindringlichen Blicken und eine äußerst variable Gestik. Im fliegenden Wechsel verkörpert das schauspielerische Multitalent alles – vom Jesuskind in der Krippe bis hin zum Esel und Kamel – in grellbunter Überzeichnung, wie im Zeichentrickfilm…
Der Eintritt ist frei. Es geht der Hut rum.