Samstag, den 20. Juni um 20 Uhr
– Jazz für laue Sommernächte –
am Kontrabass: Moritz Götzen
Ein jeder hat bestimmt schon an einem lauen Sommerabend Glühwürmchen (Lampyridae) gesehen – aber wer hingegen weiß, wie sie eigentlich klingen? Diesem Geheimnis sind Pianist Marc Brenken und Sängerin Imke Spöring auf der Spur, und so viel sei bereits vorab verraten: Glühwürmchen sind extrem musikalische Wesen, die bei weitem nicht nur monoton surren oder einfach vor sich hin vibrieren, wie der Laie vermuten könnte. Über dreieinhalb Oktaven erstreckt sich die Stimme des weiblichen Vollinsekts, das im sommerlichen Balzflug wunderschöne Melodien anstimmt und gelegentlich in atemberaubenden Scatgesang ausbricht. Beim Männchen dominieren pulsierende, perkussive Klänge, zwar oft von starker innerer Spannung geprägt, aber immer harmonische Auf- und Erlösung anstrebend. So verschmelzen weibliche und männliche Glühwürmchenlaute auf wundersame Weise zu einem Klangkosmos, der seit Menschengedenken die feinfühligsten Komponisten und Songwriter inspiriert hat. Erleben wir am heutigen Abend Musik, die die Atmosphäre warmer Sommernächte einfängt und ein wenig Licht insgeheimnisvolle Dunkel des Nicht-Wissens um die Klänge der kleinen Leuchtkäfer bringt.
Wie immer bei Veranstaltungen ab geöffnet ab 19 Uhr, der Eintritt ist frei.
und hier nun ein paar Eindrücke vom Samstag
Und hier ein paar Infos zu den Musikern:
Imke Johanne Spöring (*1981) studierte Jazzgesang an der Essener Folkwang-Universität und nahm Unterricht u. a. bei Romy Camerun, David Friesen und Richie Beirach. Verschiedene Reisen um die ganze Welt sowie eine Straßenmusiktournee durch Brasilien und Bolivien ließen sie viele verschiedene Erfahrungen mit Natur, Menschen und Musik machen. Zu hören war sie u. a. auf dem JOE-Festival, in der Philharmonie Essen und auf den Internationalen Dommusiktagen Bad Gandersheim. Zurzeit lebt, singt und komponiert sie für das Acappella-Ensemble ADD ONE und die beiden Jazzformationen BORBOLETAS und SPÖRING BAND; mit letzterer veröffentlichte sie vor kurzem das Album “Stadtgeschichten”. Kollegin Kim Nazarian von den New York Voices befand: „eine wunderschöne Stimme“.
www.ijspoering.de
Marc Brenken (*1973) begann im Alter von acht Jahren mit dem Klavierspiel und entdeckte bald darauf seine Liebe zur Improvisation und zum Jazz. Nach Abschluss seines Studiums an der Folkwang-Universität der Künste veröffentlichte er bisher fünf Alben, auf denen zum Großteil seine eigenen Kompositionen zu hören sind. 2011 gewann er mit dem Marc Brenken – Christian Kappe Quartett den Ersten Jazzpreis Ruhr. Sein Klavierstil ist von Dynamik und Risikobereitschaft, aber auch von Feinfühligkeit und einem starken Gespür für Melodien geprägt. Beim Musizieren sind ihm klangliche Vielseitigkeit, dramaturgisch geschickte Spannungsverläufe und vor allem Leidenschaft wichtig: „Man muss fühlen, was man spielt, damit man sich selbst und den Zuhörern etwas geben kann.“ Im Februar 2013 rief er die Konzertreihe Jazz for the People ins Leben, die seitdem jeden Mittwochabend im Essener Katakomben-Theater stattfindet. Konzertreisen führten ihn u. a. nach Rumänien, Norwegen, in den Libanon, die Niederlande und die Mongolei. CD-Veröffentlichungen als Bandleader / Co-Leader: Eight Short Stories (Marc Brenken – Christian Kappe Quartett), 2006 / It Could Happen to You (Marc Brenken Trio), 2009 / Starting Our Journey (Marc Brenken – Jean-Yves Braun Quartett), 2012 / Unsere vier Jahreszeiten (Jazz hoch drei), 2013 / More Short Stories (Marc Brenken – Christian Kappe Quartett), 2014
www.marcbrenken.com
Moritz Götzen (*1988) lernte erst E- und später Kontrabass. Von 2009 bis 2011 studierte er an der ArtEZ Hoogeschool voor de Kunsten in Enschede, danach an der Folkwang-Universität bei Robert Landfermann. Zahlreiche Auftritte in Deutschland, Frankreich, Polen und den Niederlanden sowie Workshops und Masterclasses bei Martin Wind, Karel Boehlee, Ben Street und Drew Gress bereicherten seinen Erfahrungsschatz. Er ist Bassist mehrerer Bands, wie z. B. Elements of Tomorrow, POTTRAIT und Marie MOKATI, außerdem gründete er sein eigenes Quartett Der verkaterte Stiefel, für das er auch komponiert.