3. Februar bis 8. März 2019
Eröffnung: Sonntag, 3. Februar 2019, 16 Uhr
Der Ausstellungstitel spiegelt die Lebensmaxime und das Werk der Essener Künstlerin Isolde Goldberg (*1944) gleichermaßen, und appelliert durchaus auch an Andere, die bei Betrachtung ihrer Werke ins Grübeln kommen sollten.
Mit dem überwiegend grafischen Werk aus den 1970 bis 1990er Jahren von Isolde Goldberg zeigt kunstwerden jetzt eine künstlerische Position, die vor allem das Menschenbild, oft leicht überzogen gezeichnet, kritisch reflektierend, aber immer auch augenzwinkernd, in den Mittelpunkt rückt. Hierbei werden Befindlichkeiten, Rollenzuschreibungen oder Konsumverhalten gleichermaßen reflektiert. Sich selbst verschonte sie nicht dabei – deshalb gilt auch „jammern gilt nicht“.
Alles was Isolde Goldberg beschäftigte und sie aus ihren Beobachtungen filterte, fand in ihrer freien Arbeit auf dem Papier, als freie Grafik oder Druck, Form und Gestalt. Noch immer wirken ihre Arbeiten frisch und erweisen sich thematisch zeitgemäß – zeitlos. Deshalb sind sich die Initiatoren auch gewiss: ein Blick auf diese Bildwelten lohnt sich.
Doch allzu viel freie Zeit gab es eigentlich gar nicht für die ambitionierte Grafikern. Denn nach dem Studium an den Werkkunstschulen Wiesbaden und Bielefeld in den Bereichen freie Grafik und Illustration und einem sehr erfolgreichen Abschluss 1968, entschied sie sich, Lehrermangel gab es auch damals schon, als Kunsterzieherin tätig zu werden. Auch dies ging sie mit viel Elan an, zunächst in Bielefeld und ab 1970 dann langjährig am Gymnasium in Essen-Werden bis 2006. Hier dürfte sie viele Generationen an Schülern in deren Zugang zur Kunst geprägt haben.
In den 1970er Jahren gelang es ihr zunächst neben der hauptberuflichen Tätigkeit auch noch ihre illustrativen Fähigkeiten zu erproben und umzusetzen. In jener Zeit entstanden zahlreiche Kinderbücher und Schallplattencover u.a. beim Düsseldorfer Schwann-Verlag, welcher sich auf Kinder- und Jugendbücher konzentriert hatte, und die von ihrem „Strich“ und Interpretationsvermögen der Texte geprägt sind.
Isolde Goldberg war von 1978 bis 2005 Mitglied im Ruhrländischen Künstlerbund und in Essen 2006 Gründungsmitglied von kunstwerden, in dem sie heute, wenn auch mit Unterbrechung, immer noch aktiv mitwirkt.
In einer retrospektiven Schau rückt nun der Verein das Menschenbild aus dem Werkkorpus von Isolde Goldberg in den Fokus und ermöglicht zugleich den Zugang auf das frühe illustrative Schaffen der Künstlerin. Ganz so rückblickend ist die Ausstellung dann auch nicht – denn für die jetzige Ausstellung schuf Isolde Goldberg eine Edition, für die sie sich als Grundlage erneut auf Schnittmusterbögen zurück besann, deren Kurven sie auch als Lebenslinien begreift.
Öffnungszeiten:
Freitag 20 bis 24 Uhr, Sonntag 15 bis 18 Uhr u.n.V.
Der Eintritt ist frei.