Gabriele von Glasow. Malerei (16. Februar bis 29. März 2013)
Die im Juli 2004 im Alter von 76 Jahren verstorbene Künstlerin wird einigen älteren Werdener Mitbürgern und Freunden der Folkwang-Hochschule noch in Erinnerung sein. Sie studierte Musik mit dem Hauptfach Gesang und machte ihren Abschluss bei Professor Hilde Wesselmann.
In dieser Zeit hatte sie darüber hinaus Zeichen- und Malunterricht bei Philipp Schardt an der damaligen Folkwang-Werkkunstschule. Dennnoch schlug sie zunächste eine gesangspädagogische Laufbahn ein. 1978 wurde sie als Gesangsprofessorin an die Hochschule für Musik und Theater in Hannover berufen.
Die bei kunstwerden ausgestellten Bilder geben schlaglichtartig einen Einblick in ihr etwa seit Ende der 1990er Jahre entstandenes malerisches Werk. Zu sehen sind einzelne Tafelbilder in den Formaten 1,10 x 1,10 m und 1,60 x 1.35 m, darunter auch solche, die als Diptychen konzipiert wurden. Sie schuf diese Bilder vor allem während einer Lebensphase, in der sie sich, bereits gekennzeichnet von einer lebensbedrohlichen Krankheit, mit großer Leidenschaft mit aktuellen Kunstströmungen und Themen auseinandersetzte, doch immer eigene Ausdrucksmöglichkeiten suchend und findend. Besonders nahe standen ihr die Werke von Francis Bacon, Piero dela Francesca, Velazques und Gerhard Richter.
Inhaltlich zeigen die Bilder Dinge des Alltags und Bilder des Menschen, in der Gruppe, in seiner Vereinzelung, in seiner Schwachheit und in seiner Stärke. Die bewußt sparsam gehaltenen Bildtitel lassen gewollt die Rezeption durch den Betrachter in eine bestimmte Richtung offen. Von der Künstlerin stammt der Satz: “Aus der Auseinandersetzung mit den Medien Fläche, Form, Farbe über das Thema die menschliche Figur und ihr innerer Zustand, sollte der direkte Brückenschlag möglich werden zum jeweils persönlichen Erleben durch Betrachtung“.
Gabriele von Glasow hat sich damals durch zahlreiche Ausstellungen im Bereich Hannover, aber auch darüber hinaus, so u.a. auch vor einigen Jahren schon in Essen, in der Hauptverwaltung der Firma Ferrostaal, einen Namen gemacht. Sie engagierte sich in Künstlervereinigungen und in der Frauenbewegung.
Ihre Bilder haben auch aus der Distanz an ihrer Gegenwärtigkeit und Präsenz nichts verloren – deshalb haben wir sie gern und bewußt in unser Ausstellungsprogramm aufgenommen.
Die öffentliche Vernissage beginnt am 16. Februar um 18.00 Uhr und wird eingeleitet durch einen Musikvortrag von FRANK BUNGARTEN – Gitarre, Echo-Preisträger und Professor an der Hochschule für Musik in Hannover, der sie lange kannte, mit ihr befreundet war und ebenso ihr Werk schätzte.