23. Juni bis 28. Juli 2024

Eröffnung mit Künstlerinnengespräch: Sonntag, 23. Juni 2024, 16 Uhr

Zu Begegnungen mit Phantasiegestalten aus Ton lädt die neue Ausstellung bei kunstwerden ein. Ingeborg Stelzers Kunst mutet auf den ersten Blick in ihren Formen und Ausprägungen archaisch an und lässt Besucher die hektische Außenwelt, und die gerade ohnehin aus den Fugen geratene Wirklichkeit nahezu vergessen. Im Zusammenspiel ihrer Geschöpfe entspinnt sich eine ganze eigene Welt, die innehalten lässt.

Im Werk und so auch in der Ausstellung trifft man bei ihr überwiegend auf Tierfiguren, die einem vertraut und doch unbekannt vorkommen, eine ganz eigene Sprache sprechen. Einem intuitiven Dialog entkommt man nur schwer und – die Hand zuckt unweigerlich.

Entscheidend dafür ist Ingeborg Stelzers Herangehensweise. Ihre Plastiken entziehen sich einer festen Zuschreibung in der Materialart, da verschiedene Materialien und Techniken Ver- und Anwendung finden. Ihr bevorzugtes Grundmaterial ist und bleibt der Ton, der aber oftmals auch mit Fundstücken wie Eisen, Nägeln oder Glas eine Verbindung eingeht – und dies, ohne dass ein Jedes, seine innewohnenden Eigenschaften verliert. Ein geschicktes Austarieren der Material-Synthesen im Prozess der intuitiven Bildhauerei – dem Spiel zwischen Zufall und bewusstem Gestalten, das ist ihre Stärke. Dabei kommen im Tun der Künstlerin kunsthistorisches Wissen, im weiteren Sinne und über eurozentrische Grenzen hinaus, aber auch eigene Gefühle und Erfahrungshorizonte zusammen – mit der Form immer wieder auf einen neuen Punkt, zu einer neuen Idee. Das Eine könnte wohl ohne das Andere nicht an dieser Ausdruckskraft gewinnen. Wir sind gespannt auf die Gedankenspiele, die der „Charmante Rebell“, „Dackel Seppi“, die „Taucher“ und Gefährten oder eben der „Traumfänger“ in unseren Räumen auslösen?

Ingeborg Stelzer, heute in Essen lebend, absolvierte eine Ausbildung als Kunsthändlerin in Frankfurt und zur Restauratorin in Bendorf/Rhein und eignete sich erst später die handwerklichen und bildhauerischen Fähigkeiten an, die für sie wichtig waren. Seit 1999 ist sie als freischaffende Künstlerin tätig und hatte seitdem Ausstellungen u.a. in Gelsenkirchen, Essen und Herten