8. Oktober bis 5. November 2017
Eröffnung: Sonntag, 8. Oktober 2017, um 16 Uhr
zur Eröffnung spricht die Politologin, Sprachwissenschaftlerin und Medienfachjournalistin Gabrielle Schultz
Sonderöffnungszeit: Mittwoch, 1. November 2017, 14 Uhr bis 18 Uhr
Finissage: 5. November 2017, in Anwesenheit der Künstlerin
Das menschliche Dasein ist durchaus kein leichtes Unterfangen – mit all seinen Höhen und Tiefen, seinen Erfolgen, aber auch Rückschlägen und Schmerzen. Manchmal fühlt man sich wohl in seiner Haut, ein anderes Mal wünscht man sich gar eine andere, eine neue Haut. Und wie steht es mit unserer Fähigkeit, uns in das Dasein eines Anderen hineinzudenken, hineinzufühlen? Wie offen und bereit sind wir dafür? Es sind gerade die existenziellen und gefühlten Fragen des SEINs, welche die Essener Künstlerin Elham Vahdat nicht nur zu ihrem künstlerischen Tun inspirieren, sondern ihre Bildsprache ebenso intensiv prägen.
Für die Ausstellung bei kunstwerden setzt sie dafür ihre im letzten und in diesem Jahr entstandenen, figurativ-minimalistischen Skulpturen aus Keramik in Beziehung zueinander und inszeniert ein Für-, Mit- und Gegeneinander innerhalb der Skulpturengruppe. Durch das absichtsvolle Arrangement der Skulpturen innerhalb des Ausstellungsraums entstehen wiederum inszenierte, atmosphärisch aufgeladene Räume, die als Kommunikationsträger fungieren.
Hier steht ihr eigenes Geschlecht in Form der weiblichen Figur im Vordergrund, ohne dabei den Anspruch aufzugeben, sowohl aus weiblicher als auch aus männlicher Perspektive wahrgenommen und verstanden zu werden. Ihre aus Keramik gebrannten Figuren kehren in bildsprachlicher Hinsicht ihr Innerstes nach außen; nichts scheint ihnen fremd zu sein.
Einen zweiten Schwerpunkt bildet ihre Fotoprojektion, in der sie die Identitätsfrage neu und anders stellt. Hier geht es mehr um ein Verbergen, Kontrastieren und vor allem darum, in eine andere oder neue Identität einzutauchen. Hierfür hat sie ihre Protagonisten auch aus dem unmittelbaren Umfeld gewonnen. Was sich in der Skulptur eindringlicher nach außen artikuliert, wird hierbei mehr nach innen gelenkt, um den Blick auf das dahinter liegende zu fokussieren. Wieviel lässt sich verbergen, was offenbart sich?
Emotional unberührt wird wohl niemand diese Ausstellung verlassen.
Die seit Ende der 1990er Jahre in Essen lebende und arbeitende Künstlerin Elham Vadat (*1971 in Teheran) bündelt ihre kreative Energie immer wieder zur Gestaltung eigener freier Projekte, in denen Plastiken, Fotografien, Fotomontagen und grafische Elemente in unterschiedlicher Gewichtung ihren künstlerischen Ideen Ausdruck entfalten. Elham Vahdat studierte Kunst und Kunsthandwerk an der Universität Alzahra in Teheran und absolvierte in Deutschland eine Ausbildung zur Mediengestalterin. Neben ihrer freien künstlerischen Arbeit ist sie als Webdesignerin und Baukeramikerin tätig.