20.11.2016 bis 23.12. 2016

Eröffnung: Sonntag, 20.11.2016, um 16 Uhr

Als analog fotografierender Künstler stellt sich Georg von Glasow die Frage, wie man bei der auf uns einstürmenden digitalen Bilderflut zu eigenständigen originellen Bildern kommen kann. Ihn beschäftigen philosophische Aspekte des Sehens und er überprüft, wie er selbst seine Umwelt wahrnimmt. Mit diesem Ansatz geht er Zeichen, Strukturen und Formen nach, die er an funktionslos gewordenen Gegenständen unserer Industriegesellschaft findet und zu bildlich überraschenden Kompositionen verdichtet.

Erst der funktionslos gewordene Gegenstand lässt – so seine Erkenntnis – einen vorbehaltslosen Blick auf seine Gestalt und die darauf zu erkennenden Anhaftungen und Spuren zu. Und funktionslose Gegenstände findet er reichlich und in allen Formen und Formationen auf vernachlässigten und nicht „entsorgten“ Arealen. Einige dieser Spuren und Zeichen entsprechen bildhaften Eindrücken, die sich manchmal vor langer, schon vergessener Zeit in seinem Gedächtnis eingeprägt haben und nun als Fotografie festgehalten werden.

Glasows Bilderschaffen gleicht einem meditativen Akt, in dem neben der Ruhe, das Herausfiltern, Deuten, Erkennen und Wiedererkennen eine wichtige Rolle spielen. Seine Einbildungen beim Betrachten abseitiger Dinge eröffnen jedoch für andere eine Bildwelt, die anfangs oft fremd und rätselhaft erscheint, doch zunehmend vertrauter wird.

ma%cc%88ander_2016_georg-von-glasow_webMäander, Silbergelatineabzug, 2006