26. März bis 30.  April 2017

Ausstellungseröffnung: Sonntag, 26. März 2017, um 16 Uhr

es spricht: Klaus Urbons, Mülheim

Die einen kennen die in Mülheim ansässige Künstlerin als herausragende Vertreterin des analogen Experimentalfilms, andere sehen in ihr eine der konsequentesten Nutzerinnen der Sofortbildfotografie und wieder anderen ist Dore O. als sensible Zeichnerin, Malerin und Schöpferin von poetischen Objekten bekannt. Dass sie all diese Spielarten der Kunst mit Leichtigkeit vereint, zeichnete die heute 70jährige von Anfang an aus.

Schon „jüm-jüm“, der erste Film, den sie 1967 gemeinsam mit Werner Nekes schuf, wurde von den Kritikern hoch gelobt und erhielt 1970 den Deutschen Filmpreis. Ihr großartiges Beuys-Porträt von 1981 wurde mit dem Preis der Filmkritik ausgezeichnet. Die Liste der Filme und Preise ist lang. Heute sind ihre Filme zu Klassikern geworden: Im vergangenen Jahr fand im New Yorker „Spectacle Theater“ eine Retrospektive der Filme von Dore O. statt. Bei kunstwerden wird nun eine Auswahl ihrer Filme – Kaskara, Xoanon, Blindman‘s Ball, Candida und eye-step – im Rahmen der Ausstellung „Leuchtgeschöpfe“ ständig zu sehen sein.

Seit der Jahrtausendwende präsentiert Dore O. ihre Arbeiten oftmals in einem Ensemble, dass alle von ihr genutzten Medien als Einheit zeigt: In der „Ruhrkunst“ (2014) im Kunstmuseum Mülheim wurden Filmsequenzen integrale Bestandteile von Tafelbildern, Objekte aus Filmmaterial warfen unbewegliche Schatten – flüchtige und zugleich feste Bestandteile der Werke – während Sofortbild-Sequenzen Schattenrisse zeigen, denen die Künstlerin buchstäblich unter die Haut geht, indem sie die fragile, dünne Schicht des lichtempfindlichen Films mit Radiernadel und Skalpell zerstört.

Bei kunstwerden werden die „Leuchtgeschöpfe“ einen Einblick in das frühe wie zugleich aktuelle Werk der Dore O. geben: Film, Objekt und Zeichnung als Ausdruck der schöpferischen Kraft einer ungewöhnlichen Künstlerin.

Künstlergespräch am Sonntag, 30. April 2017, um 16 Uhr