3. September bis 13. Oktober 2023

Eröffnung: Sonntag 3. September 2023, 16 Uhr

In der Ausstellung COME IN AND CRAWL OUT präsentiert die in Telgte lebende und arbeitende Künstlerin Julia Arztmann (*1983) aktuelle Aquarelle, Keramiken, textile Skulpturen und einen Kurzfilm. Ein Dialog entspinnt sich unter ihnen schnell, da in sehr viele ihrer Arbeiten Vorstellungen von Lebewesen aus dem Meer einfließen. Die motivische Klammer ist kein Zufall. So beschäftigt die Künstlerin ebenso wie viele unter uns der Klimawandel mit all seinen Folgen und die spürbaren Veränderungen im existierenden Ökosystem. Mutationen als Folge wie wir alle zu gut wissen – nicht ausgeschlossen. Doch muss keinesfalls die ernsthafte Verarbeitung all des Wissens darüber im künstlerischen Prozess zu einer todernsten Sache werden. Julia Arztmann findet eine intelligente Lösung dafür. So haben Ihre Wesen nur noch im Ansatz mit unseren gewöhnlichen Vorstellungen zu tun. Diese überraschen mit ihrer Gestalt, Farbigkeit und materiellen Kombination und wirken irritierend wie erfrischend kurios. Der Eindruck entsteht vor allem oftmals, doch nicht nur, durch die spielerisch angelegte Paarung mit Gebrauchsgegenständen, die zum Großteil eben nicht mehr gebraucht werden: leere Glasflaschen, ein altmodischer Koffer oder Metallteile aus der Kramkiste. Objekte und Bilder entstehen, in denen die Betrachtenden Vertrautes aus ihrem Alltag und der Natur erkennen können, das zugleich jedoch irgendwie neuartig und fremd und in seiner Funktion fragwürdig ist. Julia Arztmann konterkariert mit ihrer Kunst gekonnt all unsere Ängste und Bedenken, und ermuntert nach Antworten zu suchen.

Zur Ausstellung erscheint eine limitierte Sonder-Edition von Arbeiten der Künstlerin.

Julia Arztmann studierte 2002 bis 2008 Freie Kunst an der Kunstakademie Münster und war 2007 Meisterschülerin bei den Professoren Maik und Dirk Löbbert. Preise und Stipendien schlossen sich an, bereits 2007 der Produkt-Art Förderpreis, Erdgas Münster, 2008 ein Erasmus-Stipendium der Akademie der bildenden Künste Wien bei Prof. Manfred Pernice, 2010 das Stipendium Künstlerbahnhof Ebernburg und Mecklenburgisches Künstlerhaus Schloss Plüschow. 2020 erhielt sie das Stipendium Stiftung Künstlerdorf Schöppingen und 2021 das Projektstipendium KunstKommunikation 21, DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst. Seit 2011 ist sie Mitglied im Westdeutschen Künstlerbund.

www.julia-arztmann.de

Künstlerinnengespräch: Sonntag 17. September 2023, 16 Uhr