25. August bis 27. September 2024

Eröffnung: Sonntag, 25. August 2024, 16.00 Uhr

Alles Andere als auf Linie – das lag und liegt Claus Bedbur. In jungen Jahren schuf er Objekte und Installationen, seit seinem künstlerischen Neustart 2015 bringt er Motive aus seinem Kopf und seiner Umwelt auf der Fläche zusammen – aus verschiedenen Zeiten und Kontexten. Intuitiv, spielerisch verwebt er die sich ihm aufdrängenden Bilder mit malerischen Mitteln ineinander. Die entstandenen Montagen überraschen nicht einfach nur, sie irritieren, da Bedbur zusammenbringt, was nicht oder doch zusammenhängt, zusammengebracht werden will? Ein Vorbeischlendern an den Bildern könnte also schwierig werden, da surreale Begegnungen von primär figürlich, gegenständlichen Motiven sich provokant vor ihrem Publikum ausbreiten. In den Vordergrund drängen sich dabei zudem zahlreiche bekannte Motive aus der Kunstgeschichte oder Literatur ohne jedoch einen Gegenwartsbezug vermissen zu lassen. Äußerte nicht schon Schiller den Gedanken, dass im Spiel der Mensch ganz bei sich selbst und empfänglich für Inspirationen ist? Bei Bedbur ist das ein Spiel auf hohem Niveau.

Claus Bedbur geht es um vieles, vor allem aber nicht um Gefallen auf den ersten Blick. Er sucht den Kontakt zum Betrachter und versucht ihn zu animieren, Details zu entdecken, von denen man sich zuvor vielleicht schon einen Begriff gemacht hat. Das könnte „Gedachtes“ aber auch wieder über den Haufen werfen, und weiterdenken lassen. Durchaus als eine Aufforderung von ihm an Andere zu verstehen nicht unter den eigenen Möglichkeiten zu bleiben.

Claus Bedbur, gebürtiger Essener, studierte 1972 bis 1978 Philosophie und Kunst an den Unis in Bochum und Essen und an der Kunstakademie in Düsseldorf bei KO Götz, dessen Meisterschüler er auch wurde.  Bis 1990 blieb er künstlerisch tätig, widmete sich dann jedoch ausschließlich der Lehre für Kunst und Philosophie am Theodor-Heuss-Gymnasium Essen-Kettwig und prägte Generationen. Erst ab 2015 widmete er sich wieder seiner Leidenschaft, doch nicht mehr in der Ausrichtung auf Objekte und Installationen, sondern der Malerei. Heute lebt und arbeitet er in Berlin, hatte nach dem Neustart eine erste Einzelausstellung 2021 in Berlin Weißensee in der Toskanahalle und nahm 2021 und 2024 an der Artspring teil. Nun folgt die Einzelausstellung bei kunstwerden an seinem früheren Lebensort, mit dem er sich weiterhin eng verbunden fühlt.

Auch zu Zeiten der Kunstspur im Essener Süden geöffnet.