Finissage am Freitag, 4. November 2016, ab 20 Uhr

(zusätzlicher Öffnungstag: Dienstag, 1. November von 15 bis 18 Uhr)

finissage_1

Eröffnung: Samstag, am 8. Oktober 2016, um 18 Uhr

Einführung: Susanne Buckesfeld, Stellv. künstlerische Leiterin Museum Ahlen

9.  Oktober bis 4. November 2016

Zahra Hassanabadi (*1964 in Shiraz, Iran) arbeitet sowohl bildnerisch, objektbe-zogenen als auch installativ. Ein konzeptioneller Ansatz mit stark experimen-tellen Zügen kennzeichnet ihre vielgestaltigen Arbeiten und Werkgruppen, in denen sie sich mit kulturellen, sozialen und gesellschaftlich relevanten Themen auseinandersetzt, sich Diskursiven stellt, Haltung bezieht, diese vor allem aber ins Bewußtsein rückt und zur Auseinandersetzung anregt. Ihre Werke sind vital, kraftvoll und zugleich äußerst sinnlich wie sensibel.

Im Zentrum der Ausstellung im kunstwerden e.V. stehen jetzt zwei umfassendere Werkgruppen, welche die Künstlerin, seit wenigen Jahren und ebenso aktuell, vielsprachig umkreist. Erstere basiert auf dem Medium Fotografie, in der die viel und je nach Standpunkt und kultureller Herkunft konträr diskutierte Halbakt-Aufnahme der iranischen jungen Schauspielerin Golshifteh Farahani aus dem Internet den Ausgangspunkt bildet. Mittels experimenteller Techniken geht die Künstlerin ihr dabei nicht nur an und unter die Haut, sondern bedeckt, schmückt und kleidet, aber verletzt auch diese – mit unterschiedlichen Intentionen, wie sinnlichen und sehr ästhetischen Interpretationen.

Nicht minder offen wie breit gefächert ist die Werk-Serie „Konsummanie“ angelegt, in der es zum Teil gewissermaßen dann auch um unsere zweite Haut geht. Hier wiederum agiert sie subtil und vielschichtig, um der Frage nach dem Verhältnis zwischen Individualität und den konsumgesteuerten Marktmecha-nismen, die unser Leben tagtäglich beeinflussen, nachzugehen; persiflierend und hinterfragend.

So unterschiedlich beide Werkgruppen thematisch auch angelegt sind, so vereint sie doch das Changieren zwischen Zeigen und Verbergen, Verhüllen und Enthüllen, Selbstbestimmung und Verletzbarkeit, der Blick auf die Oberfläche und dahinter. Ein künstlerisches, spannungsreiches Statement für die innere wie individuelle Freiheit und Selbstbestimmung – für andere in jedem Fall eine sinnige wie sinnliche Erfahrung.