Theater

„Die Geschichte eines Hundes“ von Mark Twain, Regie: Rosario Tedesco

 Samstag, 25. April 2015, um 20 Uhr

An diesem Abend ist die Schauspielerin Lucia Peraza Rios auf der Bühne von kunstwerden e.V.  zu Gast und präsentiert auf ihre intensive, reduzierte wie eigenwillige Art die berührende Kurzgeschichte von Mark Twain.

“Die Geschichte eines Hundes“ wird erzählt aus der Sicht einer Hündin. Sie wächst heran, wird verkauft und wird schließlich selbst Mutter. Auf ihrem Weg versucht sie die von der eigenen Mutter erlernten Werte in ihrem Bewusstsein und Verständnis umzusetzen. Doch „Es kommt meistens anders als man denkt“, wie der Volksmund sagt. Und so erfährt sie das Leben.

Diese Kurzgeschichte von Mark Twain, welcher bis heute für Realismus und den Kampf gegen Rassismus, aber auch für Humor steht, hat an Aktualität nichts verloren. Ihre Besonderheit bezieht sie durch die verschiedenen Erzählebenen. Vordergründig als kleine, humorvolle Geschichte eines Hundes angelegt, erschließt sich ihre Ernsthaftigkeit und Tragweite erst aus der doppeldeutigen Gleichsetzung von einem Haustier und einem Sklaven. Diese Abstraktion erlaubt einen anderen Blick. Alltag erfährt Tiefe durch eine kleine Verschiebung der Perspektive. Und so verändert sich das Schmunzeln innerhalb des Stücks, je mehr auch die Konfrontation mit dem Schicksal eines Leibeigenen, des Tieres gesehen wird und wo in dieser Reflektion eigene Grenzen ohne Verurteilung gespiegelt und erkannt werden.

Unter der Regie von Rosario Tedesco wurde nun von Lucia Peraza Rios das Prosastück in einen Monolog umgesetzt. Unter dem Motto: berühren – nicht zeigen, anschauen – nicht demonstrieren, wurde hierfür Theatralik und Schauspiel reduziert, um das „im Raumstehende“ nicht zu zerstören und der Wahrhaftigkeit näher zu kommen. Ein Stück auf das man gespannt sein darf und welches bei uns zugleich seine Deutschlandpremiere erfährt.

Der Verein ist wie immer bei Veranstaltungen bereits ab 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.