Christine Sohn  – Theater (24. Mai 2014)

Manche Dinge sind nie überholt – so wie Goethe’s Faust. Vor allem dann nicht, wenn die Schauspielerin Christine Sohn, sich diesem annimmt. Der „Pakt“ ist eine Herausforderung, der sie sich gestellt hat. Sie spielt alle 37 Rollen allein auf der Bühne. Dabei gelingt es ihr jedem Charakter mit seinen Eigenheiten zu veranschaulichen. Und: sie kommt mit kaum mehr als einem Stuhl, Tisch und Becken aus. Hierbei ist kein unkritischer Pathos zu erwarten, eher Frische und Unmittelbarkeit. Die Verse zelebrierend, doch nicht überinterpretierend – aber auch ein Gespür für markante Stellen beweisend; so tritt Christine Sohn auf und läßt ebenso bekannte wie unerwartet neue Sichtweisen auf den „uralten“ Faust zu.

„Der Pakt“ kann in jedem Fall neu gehört, erlebt, erfahren und reflektiert werden nach solch einer intensiven Wieder-Begegnung.

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